Fallbericht: HIV bei Menschen mit Behinderungen

Kürzlich wurde eine Fallbericht (Case Report) aus dem WIR veröffentlicht mit einer gleichermaßen spannenden wie bedenklichen Begebenheit.

„Ein 63-jähriger Mann, der sich als bisexuell identifiziert und seit seiner Geburt eine geistige Behinderung hat,
stellte sich in unserem Gesundheitszentrum für einen HIV-Test vor. Vor einem Jahrzehnt wurde bei dem Patienten ein diffuses B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom im Stadium III diagnostiziert.
Großzelliges B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom im Stadium III, eine für AIDS typische Krebsart. Der Patient stellte sich 3 Monate zuvor in einer Abteilung für Hämatologie und
Onkologie vor, weil er in den letzten 5 Monaten 10 kg Gewicht verloren hatte. Mundsoor, ein HIV-Indikator, war kurz zuvor von den HNO-Ärzten diagnostiziert worden. Bei dieser medizinischen Untersuchung wurde eine Panzytopenie festgestellt. Trotz des Vorliegens von Indikatorerkrankungen wurde der Patient in der Vergangenheit nie auf HIV getestet.
Mitarbeiter der Betreuungseinrichtung für geistig behinderte Menschen schlugen vor, einen HIV-Test in unserer Klinik durchzuführen, bei dem eine HIV-Positivität festgestellt wurde. Die AIDS-definierende Diagnose, zusammen mit einer CD4+-Zellzahl von 41/µl deutet auf einen längeren Zeitraum der HIV-Positivität hin.“

Case report_HIV testing in individual with intellectual disability_2024_final